Mindestauflast auf Mauerwerkswänden

Biegebeanspruchte Bauteile aus nicht zugfestem Material benötigen zur Aufnahme von Biegemomenten stets eine gleichzeitig wirkende Normaldruckkraft. Demzufolge ist auch bei Mauerwerkswänden mit horizontalen Lasten (z. B. Wind) eine vertikale Mindestauflast erforderlich, damit die Tragfähigkeit nachgewiesen werden kann. Von dieser Situation ausgehend wurden Untersuchungen zur Tragfähigkeit von vorwiegend biegebeanspruchten Mauerwerkwänden unter geringer Auflast durchgeführt. Es wurde ein Nachweisverfahren entwickelt, welches Tragverhalten realitätsnah beschreibt. Neben dem Biegemoment aus der Windbeanspruchung sind dabei eine ungewollte Ausmitte sowie die Auswirkungen infolge der Wandverformungen nach Theorie II. Ordnung zu berücksichtigen. Weiterhin wurde eine einfache Approximationsgleichung für die praxisnahe Ermittlung der erforderlichen Mindestauflast angegeben.

 

Die Forschungsergebnisse sind in der Veröffentlichung "Mindestauflast auf Mauerwerkswänden - eine realitätsnahe Betrachtung" ausgiebig erläutert [1].

 

 

[1] Schmitt, M.; Graubner, C.-A.; Förster, V.: (2015) Mindestauflast auf Mauerwerkwänden - Eine realitätsnahe Betrachtung, In: Mauerwerk Heft 19 (2015) Heft 4, Verlag Ernst & Sohn, Berlin, 2015. ISSN: 1432-3427